Wie die Zeit vergeht – 25 Jahre NAJU in Erftstadt

Die Naturschutzjugend berichtet

Von Gisela Wartenberg

 

Lange schon plante die Ortsgruppe Erftstadt, ebenso wie in Kerpen, eine Kinder- und Jugendgruppe zu gründen. Am 26. April 1990, also genau vor 25 Jahren, war es soweit. Gisela Wartenberg, Ortsgruppensprecherin, und Götz Schlömer von der Naturschutzjugend luden zu einem ersten Treffen ein. Familie Schäfer stellte uns ihre ausgebaute Garage in der Klosterstraße 24g zur Verfügung. Ein gutes Dutzend Kinder zwischen 10 und 12 Jahren waren der Einladung gefolgt. Der nahe Stadtwall bot Gelegenheit zu Spiel und Erkundung in der Natur. Die Treffen fanden, wie auch heute noch, alle zwei Wochen statt.

Weil Götz Schlömer zum Gymnasium gewechselt hatte, fehlte ihm bald die Zeit für die Gruppe, und so übernahm Gisela Wartenberg zum ersten Mal „vorübergehend“ die Gruppe. Es wurden über acht Jahre daraus.

Bald stand der Raum in der Klosterstraße nicht mehr zur Verfügung. Für über ein Jahr traf man sich bei Wartenbergs im Keller. Nach Zwischenstationen im Werkraum der Theodor-Heuss-Hauptschule und in der Erich-Kästner-Grundschule in Bliesheim wurde das Umweltzentrum Friesheimer Busch Ende 1998 zur Heimat der Gruppe. Heute trifft man sich in der gemütlich eingerichteten NAJU-Hütte. Bis dahin war es ein weiter Weg.

Von den Gründungsmitgliedern blieben nur wenige übrig, u.a. Gunter Ohrner, der später aktiv in der Gruppenleitung half. Neben Naturerkundungen, z.T. mit Ausflügen, gab es viele Aktionen. Erstes großes Projekt war die Teilnahme an den Lateinamerikatagen 1992 anlässlich des 500. Jahrestags der Entdeckung Amerikas. Die Kinder gestalteten Plakate mit Pflanzen und Tieren, deren Heimat Amerika ist und pressten dazu Buttons mit entsprechenden Motiven. Das wurde belohnt mit dem 1. Platz beim Kleinen Umweltpreis der Stadt Erftstadt. Übrigens – 14 Jahre später hat die NAJU im NABUnten Garten das Thema wieder aufgegriffen und viele der Pflanzen angebaut. Viele weitere Preise folgten. Mit dem Preisgeld wurde eine Fahrt zur Wildgänseexkursion nach Kranenburg finanziert. Und weil das Filmteam von ZDF-Logo mitfuhr, wurde unsere Gruppe in ganz Deutschland bekannt.

NAJU-Hütte: erste "Bestuhlung" - Strohballen!
NAJU-Hütte: erste "Bestuhlung" - Strohballen!

Die Zahl der Aktionen in den vergangenen 25 Jahren aufzuzählen, würde den Artikel endlos machen. Dennoch gibt es einige Höhepunkte: Viel Spaß hatten wir beim Bau unseres „Dino“, einer fast drei Meter langen Figur, mit der wir auf Umweltprobleme hinweisen wollten. Bei der NAJU-Aktion „Total tote Dose“ hieß er z. B. „Dino Dose“, als Info zum sparsamen Verbrauch von Papier „Dino Papp“. Die ersten Jahre hat er uns noch ins Umweltzentrum begleitet, bis er sozusagen an Altersschwäche in die Knie ging.
Bei der „Tour de Natur“ stellte die NAJU immer eine eigene Gruppe mit selbst gestalteten Wimpel am Fahrrad. Unabhängig davon haben wir auch Fahrradtouren in die Umgebung unternommen, und die Teilnahme an Müllsammelaktionen war von Anfang an selbstverständlich, ebenso wie an Pflanzaktionen des NABU. Am Niederweg in Friesheim übernahm die Gruppe sogar eine Patenschaft und pflanzte 12 Bäume und ca. 120 Sträucher, die regelmäßig gepflegt wurden, bis sie aus dem Gröbsten heraus waren. ... weiterlesen