Landschaftspflegestation im Friesheimer Busch

Was ist die Landschaftspflegestation (LPS)?

Von Désirée Dreyer

Vom Munitionsdepot zum Naturschutzgebiet

 

Das  Gelände des Friesheimer Busches war bis Anfang der 90er Jahre ein Munitionsdepot der belgischen Armee ehe es vom NABU Rhein-Erft übernommen werden konnte.  Die enorme Artenvielfalt der Flora und Fauna machen es zu einem der wertvollsten Naturschutzgebiete im Rhein-Erft-Kreis. Die anspruchsvolle Pflege ist jedoch sehr arbeitsintensiv.

 

Die Naturschutz- und Landschaftspflegestation

 

Der NABU Rhein-Erft gründete 2002 die Naturschutz- und Landschaftspflegestation. Seit 2003 werden ca. 40 ha Streuobstwiesen, Heiden Trockenrasen, Nasswiesen und Orchideenwiesen gepflegt. Weiterhin wurde ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Schaf- und Ziegenhaltung gegründet.

 

Mit hohem ehrenamtlichen Engagement werden die betreuten Flächen verwaltet, pragmatische  Pflegekonzepte erarbeitet, sich um die Finanzierung der Pflegearbeiten gekümmert und geeignetes Gerät beschafft.

Mit Schaf und Ziege gegen die Verbuschung

In Abhängigkeit von Entwicklungsziel und Geländerelief kommen für die Pflege der Flächen Mahd und Beweidung infrage. Zur Beweidung der Wälle werden die für die Biotoppflege besonders geeigneten, äußerst genügsamen Heidschnucken eingesetzt. Walliser Schwarzhalsziegen sind für die Reduktion aufkommender Gehölze zuständig. Sie gehören beide zu alten, vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen. Schafe und Ziegen schaffen zudem durch ihren Tritt Rohbodenflächen, die zahlreichen Insekten als Nistgelegenheiten dienen.

Schaf- und Ziegenherde

Vom regelmäßigen Vorbereiten neuer Weideflächen,

  • über den Tiertransport zu anderen Naturschutzflächen im Kreis,
  • von der täglichen Kontrolle der Herden,
  • der Überwachung der Ablammung und Aufzucht der Lämmer,
  • Klauenpflege, Schafschur und Parasitenbehandlung bis hin zur
  • Wiesenmahd und Heuernte wird zupackende Hilfe gebraucht.

 

Biotoppflege

  • Heideflächen und Trockenrasen müssen entbuscht und Nasswiesen gemäht und geplaggt werden
    • In regelmäßigen Abständen müssen die Heideflächen auch gebrannt werden.
  • Auch Zaun-und Stallbau können schweißtreibend sein.

 

Streuobstwiesen

Vor etlichen Jahren haben wir die ersten Streuobstwiesen neu angelegt. Mittlerweile sind aus Bäumchen Bäume geworden, die viel Obst tragen. 

 

 Wir brauchen finanzielle Unterstützung 

Bei der Beschaffung eines Traktors mit Anhänger, Mähwerk, Schwader und Heuwender, sowie einer Fang- und Behandlungsanlage für unsere Schafe und Ziegen wurden wir großzügig von der HIT-Stiftung unterstützt. Ein Anhänger und Häcksler konnten über die Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln gekauft werden. Jegliche Spenden für die Versorgung der Tiere oder Beschaffung von Geräten werden immer gerne genommen. 

(NABU Info 2021)