Hintergrund:„Ziegenstall - ein Selbstbauprojekt“

Die Schafe und Ziegen brauchen einen neuen Stall für den Winter.  Quelle: NABU Rhein-Erft
Die Schafe und Ziegen brauchen einen neuen Stall für den Winter. Quelle: NABU Rhein-Erft

Im ehemaligen Munitionsdepot Friesheimer Busch wurde 1998 das Umweltzentrum Erftstadt gegründet. Aus den von der Belgischen Armee hinterlassenen „Ruinen“ wuchsen langsam und mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement Seminarräume, Büros, Lagerhütten, Werkstätten, Viehställe und das abwechslungsreiche Außengelände. Gemeinsames Ziel ist die Verbesserung von Natur, Landschaft und Umwelt sowie ein interessantes Umweltbildungsangebot für Jung und Alt. 

 

Ein Stall für den Winter

 

Für die etwa 100 Ziegen und Schafe auf dem Gelände, die Ehrenamtler vom NABU Rhein-Erft betreuen, wird ein neuer Offenstall für die saisonale Unterbringung in den kalten Wintermonaten benötigt. Damit der Stall ganzjährig genutzt wird, plant die Biostation Rhein-Erft dort die Trocknung von regionalem Saatgut.

 

Planung durch Architektur-Studierende

 

Die Planung des neuen Stalls haben Studierende RWTH Aachen im Fach Architektur übernommen. Ein einfacher Neubau soll als Skelettbau auf einer Bodenplatte aus Stahlbeton geplant und später im Selbstbau unter Beteiligung der Studierenden errichtet werden. Hinzu kommen geschlossene Räume (Futterkammer, Hausanschlussraum etc.), die vorzugsweise als Lehmbau realisiert werden sollen und damit auch unabhängig vom Stall errichtet werden können. So die Aufgabenstellung, 

Modelle für den Stallbau der Architektur-Studierenden  der RWTH Aachen

Vorstellung der Modellprojekte  Quelle: NABU Rhein-Erft
Vorstellung der Modellprojekte Quelle: NABU Rhein-Erft

Am 9. Februar 2023 stellten die Studierenden gemeinsam mit den Dozenten des Lehrstuhls für Baukonstruktion Dr. Carsten Eiden und Dr.  Philipp Hoppe drei Varianten vor: Das Langhaus, die Scheune und das Ensemble.  Die Studierenden erläuterten ihre Projekte. Die Aufgabe ein Stallgebäude preiswert und nachhaltig  zu errichten, hatten sie gut gemeistert. 

Der Lehm für die Wände der festen Räume kommt direkt auf den Erdwällen im Umweltzentrum. Lokaler geht es nicht. Für  die Präsentation hatten die jungen Planer Steine aus verschiedenen Stampflehmen produziert, um die Eigenschaften und Eignung als Baummaterial zu klären. 

 

Unterstützung von vielen Seiten

 

Vertreter der Stadt Erftstadt, des Umweltzentrums, der Biostation Rhein-Erft und des NABU Rhein-Erft zeigten sich von den Ergebnissen sichtlich beeindruckt. Seitens der Stadt wurde die notwendige Unterstützung bei planungsrechtlichen Aspekten zugesagt. 

 

Wie geht es weiter?

 

Der Lehrstuhl und die Studierenden kümmern sich um die weitere Planung und überlegen ein Gesamtkonzept für das Umweltzentrum. Klar ist, dass der NABU Rhein-Erft die Finanzierung nicht allein stemmen kann. Die Verantwortlichen vom NABU Rhein-Erft begeben sich optimistisch auf die Suche nach Spenden und Fördergeldern. 

Quelle: https://www.umweltzentrum-erftstadt.de

https://bauko.arch.rwth-aachen.de/pcms/pg.php?id=520