Zwischenstand der Untersuchungen im NSG „Ehemaliges Munitionsdepot im Friesheimer Busch“

Von Karl-Heinz Jelinek

Die derzeitigen Untersuchungen im Gebiet des ehemaligen Munitionsdepots im Friesheimer Busch haben bereits gezeigt, dass die NABU-Landschaftspflegestation hier hervorragende Arbeit leistet. Durch Beweidung und Entbuschung wurde ein blütenreiches Offenland gefördert, das in der Zülpicher Börde zu einem einzigartigen Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere geworden ist.

Während im schmetterlingsarmen Sommer 2015 vielerorts kaum Falter beobachtet wurden, wimmelte es auf den Blüten der 30 ha großen NABU-Pflegefläche von Faltern. Neben den beiden in Teilen von NRW sich ausbreitenden Arten Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades) und Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae) fand sich als seltener Zuwanderer von den Kalk-Magerrasen der Eifel 2014 und 2015 der Silber-Bläuling (Polyommatus coridon) ein.

Brauner Feuerfalter Foto: Silke Leuchtenberg
Brauner Feuerfalter Foto: Silke Leuchtenberg

Ein weiterer Bläuling, der Kleine Sonnenröschenbläuling (Aricia agestis), wurde erstmals dort nachgewiesen. In den letzten Jahrzehnten gab es von dieser in NRW stark gefährdeten Art nur zeitweise Beobachtungen in der Kiesgrube Herrig.Erstmals seit mehr als 60 Jahren konnte im Rhein-Erft-Kreis wieder der Braune Feuerfalter (Lycaena tityrus) beobachtet werden.

 

 

Ein Weibchen der Art saugte am 12. August an den Blüten der Dostbestände auf den Freiflächen im ehemaligen Munitionsdepot. Da an den Erdwällen, die glücklicherweise in dem Gelände erhalten werden konnte, üppige Bestände des Kleinen Sauerampfers vorhanden sind, haben die Raupen dieser Art zumindest genügend Futterpflanzen.

Die Untersuchung der Schmetterlingsfauna soll in diesem Gebiet auch im Jahr 2016 weitergeführt werden. Ziel ist es dabei, die Pflegemaßnahmen des NABU weiterhin zu begleiten. Dabei sollen Zielarten definiert werden, anhand derer auch künftig der Erfolg der Biotoppflege überprüft werden kann. Nach den bisherigen Überlegungen sollen dies mindestens 4 Arten sein, die man als charakteristisch für ökologisch hochwertiges Offenland bezeichnen kann. Aus der Gruppe der Tagfalter ist dies die Goldene Acht (Colias hyale). Dazu kommen aus der Familie der Spannerschmetterlinge der Schmuck-Kleinspanner (Scopula ornata) und der Violettrote Kleinspanner (Scopula rubiginata), sowie der Zünsler Pyrausta nigrata.

Wenn Sie mehr über den Entomologischen Arbeitskreis erfahren möchten, sind Sie bei unseren Veranstaltungen herzlich willkommen. (2016)

 

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