Todesfalle: Offene Wasserstellen - Tödliche Gefahr für Vögel

von Simone Bergheim

In unserer Region ist es heutzutage in erster Linie die Pferdehaltung, die unsere Wiesen- und Weidelandschaft prägt. Auf jeder Pferdeweide stehen Wasserbehälter, die insbesondere für Vögel zu einer tödlichen Falle werden können. Es sind dabei nicht nur unsere heimischen Singvögel, wie Amsel, Meise oder Star, die in offenen Wasserbehältern auf Wiesen und Weiden ertrinken, sondern auch junge Schleiereulen, Steinkäuze und große Greife, wie Mäusebussarde und Rotmilane.

 

Gerade bei hohen Temperaturen und langer Trockenheit, wie im Sommer 2018, suchen Vögel nach einer Wasserstelle. Wenn dann der Wasserstand in der Tränke abgesunken ist und sie schlecht an das begehrte Nass herankommen, fallen die Tiere hinein und verenden.

 

Im heimischen Garten stellen Swimmingpools, Gartenteiche und Regentonnen für Tiere eine Gefahr dar. So schön offene Wasserstellen im Garten sind, so gefährlich sind sie für viele Bewohner des Gartens. Brunnen, die über einen glattwandigen Auffangbehälter verfügen oder steilwandige Behälter, wie Regentonnen oder Zinkwannen, werden zur tödlichen Falle. Auch Pools und Teiche mit steilem oder besonders glattem Rand bzw. Ufer werden ebenso wie unverschlossene Regentonnen zur Gefahr. Einmal im Wasser gefangen, haben Tiere wie Vögel, Eichhörnchen, Maulwurf, Igel usw. keine Chance, der Falle zu entrinnen.

 

Offene Wasserbehälter sollten daher mit einem „Rettungs-Floß“ versehen werden. Das kann ein einfaches, unbehandeltes Holzbrett oder eine Baumscheibe sein, das auf dem Wasser schwimmt. Wenn sich dieses vollgesogen hat und nicht mehr schwimmt, muss es durch ein trockenes ausgetauscht werden. Auf dieses Schwimmbrett können sich versehentlich hineingefallene Vögel oder andere Tiere, retten. Dieses gilt auch für durstige Insekten.

Alternativ kann ein einfaches Brett mit Querlattung, ein Ast oder Stück Holz, das in die Tränke gestellt wird und über den Rand des Behälters ragt, den Ausstieg ermöglichen und Leben retten. Falls man befürchtet, dass Weidetiere, wie Pferd, Pony, Ziege oder Schaf, sich an dem Holzstück verletzten oder es herausziehen könnten, dann sollte man eine einfache Holzlatte oder ein Vierkantholz am oberen Rand des Behälters mit Schraube oder Kabelbinder befestigen. 

 

Bei Zierbrunnen, Teichen und anderen offenen Wasserbehältern im Garten kann man an einer Ecke der Wasserstelle mit Steinen oder Kies verschiedene „Stufen“ einbauen. Alternativ hilft hier auch ein Holzbrett. Steht man am Anfang der Planungsphase eines Teiches, sollten verschiedene sehr flach auslaufende und nicht glatte Uferbereiche vorgesehen werden, über die die Tiere den Teich gefahrlos wieder verlassen können und der an dieser Stelle für alle Gartenbewohner eine sichere Trinkmöglichkeit darstellt. Bei Auffangbehältern von Zierbrunnen werden größere Löcher mit einem Alu-Fliegengitter ausgekleidet. Alternativ schichtet man Steine an einer Ecke des Troges auf. Regentonnen sollten abgedeckt und gut gesichert sein, entweder mit entsprechendem Deckel oder einem Drahtgeflecht auf der Tonne. Dies ist vor allem erforderlich, wenn Kinder in dem Garten spielen. 

 

Fragen rund um das Thema Vogelschutz beantwortet Ihnen gerne: Simone Bergheim, Tel. 02235-955327, E-Mail: simone.bergheim@t-online.de (NABU Info 2019)