Von Marion Jung
Nach einem mageren Apfeljahr 2019 konnte es nur besser werden.
Die Apfelblüte im Frühjahr fiel üppig aus und auch der Nachtfrost richtete im südlichen Rhein-Erft-Kreis keinen Schaden an. Aber die große Trockenheit im Sommer und Herbst 2020 ließ die Hoffnung schwinden, dass es eine gute Ernte werden könnte. Die Bäume hingen übervoll und verloren schon sehr früh viele Früchte. Der Regen fehlte über Wochen. Bis zum ersten Pflücktermin im September mussten unzählige unreife Äpfel aufgesammelt und beiseite geschafft werden, damit die 2. Mahd auf der Streuobstwiese Klosterstraße ungehindert stattfinden konnte. Das Heu aus dieser Mahd wird regelmäßig als Wintervorrat für die Schafe und Ziegen im Umweltzentrum benötigt.
Für die Apfelernte waren damit gute Voraussetzungen geschaffen und wir konnten starten. Mit 20 freiwilligen Pflückern legten wir an einem sehr heißen Sonntag Anfang September los und rückten den Bäumen mit Leitern, Rüttel- und Pflückstangen zu Leibe und ernteten die Hälfte aller Bäume der ausnahmslos alten Apfelsorten ab. Kiste um Kiste wurde gefüllt und in die Pritsche geladen, bis zum Schluss keine freie Kiste mehr übrig war und die Pritsche unter dem Gewicht von 1.100 kg Äpfeln schon ein bisschen in die Knie ging. Auch der zweite Erntedurchgang für die späten Apfelsorten im Oktober brachte ein ansehnliches Resultat mit insgesamt mehr als 1200 Flaschen köstlich aromatischem und süßen Apfelsaft.
Außerdem gab`s viel zu probieren bei all den unterschiedlichen Apfelsorten. Bei den Best-of kam es nicht auf die Schönheit an, sondern die inneren Werte weckten die Liebe für manche Rarität. Einige Lageräpfel entpuppen ihren besten Geschmack erst nach einigen Wochen im Apfelregal.
In der Erntewerkstatt der Kinder in den Herbstferien wurden im Umweltzentrum die letzten Äpfel mit großem Arbeitseifer geerntet, zu Saft gepresst und Apfelringe draus gebacken. Fertig ist die Mahlzeit!Hoffentlich gibt’s bei der nächsten Ernte wieder so eine Erfolgsgeschichte wie 2020. (2020)