Der Brombeer-Perlmuttfalter – ein Gewinner der Klimaerwärmung

Perlmuttfalter
Brombeer-Perlmuttfalter

In der Roten Liste Deutschlands von 1998 wird der hauptsächlich in weiten Teilen des Mittelmeergebietes verbreitete Brombeer-Perlmuttfalter (Brenthis daphne) noch als vom Aussterben bedroht geführt. Bis Anfang der 1980er Jahre hatte diese Art ein Vorkommen in Brandenburg nördlich von Berlin. Diese Population ist aber offenbar ausgestorben.

 

Nachweis in Erftstadt

 

Seit den 1990er Jahren findet jedoch eine Besiedlung ausgehend von einem Vorkommen im Elsass in der Oberrheinebene statt. Vermutlich begünstigt durch die folgenden warmen Jahre konnte sich die Art weiter nach Norden ausbreiten. An der Mosel ist der Falter in diesem Jahr ausgesprochen häufig. Das habe ich bei einer Wanderung am 9. Juni selbst erleben können. Am 10. Juni gelang mir dann der Erstnachweis für den Rhein-Erft-Kreis im Villewald bei Erftstadt-Bliesheim. Es gab vorher einzelne Beobachtungen in den südlichen Landesteilen von NRW, speziell im Kottenforst und einigen südlichen Teilen der Niederrheinischen Bucht. In der aktuellen Roten Liste von NRW wurde die Art aber bewusst nicht bewertet, weil der Status dieses Arealerweiterers für unser Bundesland unklar ist. Bei dem aktuell beobachteten Falter handelt es sich jedoch um ein frisches Tier, so dass man davon ausgehen kann, dass es sich dort im Waldgebiet entwickelt hat.

Text und Bild: Karl-Heinz Jelinek