Netzwerk Streuobstwiese NRW

von Sevil Yildirim

Streuobstwiese in Blüte Bild: NABU/Hannes Huber aR
Streuobstwiese in Blüte Bild: NABU/Hannes Huber aR

Seit Ende 2016 sind Streuobstwiesen in NRW gesetzlich geschützte Biotope. Landwirtschaft, Naturschutz und das Land Nordrhein-Westfalen setzen sich gemeinsam für den Schutz, den Erhalt, die Pflege und die Neuanlage von Streuobstwiesen ein.

Im August 2017 hat das vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen finanzierte „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ seine Arbeit aufgenommen. Damit setzen sich die Projektpartner Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU), Naturschutzbund Deutschland (NABU) NRW, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) NRW sowie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) und der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) zukünftig gemeinsam für das Projekt ein.

 

Über das Projekt „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ wird eine zentrale Anlaufstelle für alle Vertragspartner dieser Rahmenvereinbarung und deren Untergliederungen eingerichtet. Die Netzwerkstelle kann so die vielfältigen und zahlreichen Akteure auf dem Gebiet landesweit enger  vernetzen. Insbesondere können Modellprojekte auf den Weg gebracht werden, die dazu dienen, dass Obstwiesen neu angelegt, bestehende ergänzt und diese möglichst naturschutzgerecht gepflegt werden. Wo immer möglich sollen die Flächen daher auch von Nutztieren beweidet werden. So können einerseits bereits funktionierende Lösungen und Ansätze in die Fläche getragen und andererseits Herausforderungen in kooperativer Atmosphäre angegangen werden.

 

Mit dem Projekt sollen Naturschutzgruppen, Landwirte, Biologische Stationen, die Landwirtschaftskammer sowie ehren- und hauptamtliche Fachleute auf dem Gebiet des Streuobstwiesenschutzes in NRW stärker untereinander vernetzt und weitere Bürger für den Schutz aktiviert werden. Ebenfalls sollen konkrete Maßnahmen zum Schutz und zur Aufwertung bestehender Flächen wie zur Neuanlage angestoßen werden. Ein wichtiger Schwerpunkt des Projekts ist daher die Kommunikationsarbeit, mit der die Bedeutung von Streuobstwiesen für den Natur- und Artenschutz in eine größere Öffentlichkeit getragen wird. 

Außerdem sollen Besitzer und Bewirtschafter von „vorbildlichen Streuobstwiesen“ für Ihren Einsatz und Ihr Engagement öffentlich geehrt und ausgezeichnet werden.

 

Zum Auftakt wurde im Märkischen Kreis eine symbolische Baumpflanzung im Oktober durchgeführt. 

Der goldene Oktober hatte sich in Werdohl am Hof Crone zum 22. Apfelfest in seiner ganzen Pracht gezeigt. Das Fest im Sauerland mit seinen vielen Besuchern bildete den idealen Rahmen für die Pflanzung eines westfälischen Frühapfels als symbolischen Start für das Projekt „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ mit den Kooperationspartnern. Das Fest wurde von tausenden Menschen aus allen Richtungen besucht. Es gab regionale Köstlichkeiten wie Reibekuchen, Apfelwaffeln, Liköre und vor allem Apfelsaft von den Streuobstwiesen des Hofes Crone.

 

Zur Baumpflanzung am Apfelfest waren Vertreter der Kooperationspartner wie LNU, Geschäftsführung Naturschutzzentrum Märkischer Kreis e.V. Hans Obergruber, Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband (WLV) Dr. Jörn Krämer, WLV Vorsitzender des Märkischen Kreises Günter Buttighofer, Bürgermeisterin Werdohl Silvia Voßloh, NABU NRW stellvertretender Landesvorsitzender Christian Chwallek, Christian Crone und Projektkoordinatorin Sevil Yıldırım anwesend.

Zum Start im rheinischen Landesteil wurde im November im Naturschutzzentrum Bruchhausen Erkrath ein Apfelbaum der rheinländischen Apfelsorte Zuccalmaglios Renette gepflanzt. Dieser wurde um 1878 von einem Grevenbroicher Ingenieur gezüchtet, der dem Apfel den Namen seines Schwiegervaters Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio gab. 

 

Zur Veranstaltung waren unter anderem die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Lahnstein, die Leitung des NSZ Bruchhausen Karin Blomenkamp und von den Kooperationspartnern im Rheinland der stellvertretende Vorsitzende der Kreisbauernschaft Mettmann (RLV) Josef Aschenbroich, Geschäftsführer NABU NRW Bernhard Kamp mit Diplom-Biologin und Projektkoordinatorin Sevil Yıldırım erschienen.

Im Vordergrund des Projektes werden allerdings nicht die Neupflanzungen, sondern der Schutz und Erhalt der Streuobstbestände stehen. (NABU Info 2018)