Von Simone Bergheim
Eine facettenreiche Naturlandschaft mit einer beeindruckenden Vielfalt an Tieren und Pflanzen: All das können Naturfreunde auch im dicht besiedelten Rhein-Erft-Kreis erleben. Ein kleiner Naturschatz ist der Geschützte Landschaftsbestandteil „Lange Heide“, der sich auf einem Südhang in Erftstadt-Bliesheim erstreckt.
Viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten haben hier einen wertvollen Rückzugs- und Entwicklungsraum gefunden. Eine echte Besonderheit ist z.B. das beeindruckende Schmetterlingsvorkommen, das von dem hier zu findenden Blütenreichtum profitiert.
Die „Lange Heide“ in Erftstadt steht beispielhaft für weitere Naturschutzgebiete, die die Naturschutz- und Landschaftspflegestation des Naturschutzbundes (NABU) Kreisverband Rhein-Erft mit zahlreichen unermüdlichen, ehrenamtlich Aktiven vor Ort pflegt und betreut. Die Skuddenschafe und Walliser Schwarzhalsziegen sind dabei unverzichtbare Helfer bei der Pflege solch wertvoller Naturschutzflächen. Dabei haben die Ziegen und Schafe nur eine Aufgabe: Das Freihalten der wertvollen Naturschutzflächen vor Verbuschung.
Das machen sie arbeitsteilig: Die Ziegen sind überwiegend für Sträucher und Gehölz zuständig, die Schafe für die Krautschicht. Denn ohne Beweidung wird aus jeder Fläche in wenigen Jahren ein Wald und eine einzigartige Flora und Fauna geht verloren.
Die direkten Anwohner der „Langen Heide“ halten nicht nur stets ein wachsames Auge auf den kleinen Naturschatz in Bliesheim,
sondern spendeten für das Schutzgebiet Anfang des Jahres 2014 einige Hochstamm-Obstbäume. Die alten Obstsorten mit den wohlklingenden Namen "Junker Hans Birne", oder "Kuhfuß" stellen eine weitere
ökologische Bereicherung für dieses Gebiet dar. Einen besonderen Platz erhielt die "Stuttgarter Geishirtle", die am neu errichteten Bildstock des Rohmedräjer-Clubs e. V. an der Heerstraße
gepflanzt wurde.
Zusammen mit dem Hospiz-Verein Erftstadt e.V., dem Rohmedräjer-Club Bliesheim e.V. sowie den Nachbarn der Langen Heide lud der NABU Rhein-Erft im Frühjahr zu einer gemeinschaftlichen Pflanzaktion mit „Taufe“ der Obstbäume ein.