Der NABU Rhein-Erft hatte unter Leitung von Gisela Wartenberg auch in diesem Jahr wieder zu einer Fledermausnacht auf die Burg Redinghoven eingeladen. 40 Erwachsene und zwölf Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren waren dieser Einladung gefolgt. Wie schon seit einigen Jahren, stellte Frau Wolfgarten von der Burg Redinghoven dafür freundlicherweise wieder ihren Burghof zur Verfügung.
Mit einem interessanten und sehr unterhaltsamen Vortrag über die Lebensweise und den (bedrohten) Lebensraum der Fledermäuse startete Gisela Wartenberg diese Abendveranstaltung.
Gleich zu Beginn zerstreute sie die völlig unbegründeten Ängste vor diesen Tieren. Leider hält sich der Mythos von den unheimlichen Blutsaugern bis heute hartnäckig. Dabei sind alle in Deutschland vorkommenden Arten Insektenfresser.
Weiter erklärte sie ihren interessierten Zuhörern, dass Fledermäuse eigentlich gar keine „fliegenden Mäuse“, sondern vielmehr Verwandte von Maulwurf und Igel sind. Weltweit gibt es 1200 Arten, wovon 25 in Deutschland heimisch sind.
Spielerisch ging sie dazu über, die außergewöhnlichen Fähigkeiten dieser Tiere zu beschreiben: Sie erklärte, dass Fledermäuse mit den Händen fliegen, mit den Ohren sehen können und beim Schlafen ganz entspannt mit dem Kopf nach unten hängen. Die Kinder durften dabei gleich selbst mal ausprobieren, ob sie mit der Geschicklichkeit der Fledermäuse mithalten können. Großen Spaß hatten die Kinder dann bei der nachgestellten abendlichen „Gummibärchen-Mückenjagd“ und erfuhren dabei gleichzeitig, dass Fledermäuse ihre Nahrung orten, indem sie für die Menschen unhörbare Ultraschalllaute ausstoßen.
Mit einsetzender Dämmerung war es soweit: Die Live-Beobachtung dieser nachtaktiven Insektenfresser konnte beginnen. Ausgestattet mit „Bat-Detektoren“ ging es hinunter zum Wassergraben der Burg. Diese Geräte ermöglichten den Besuchern, die Ultraschalllaute der Fledermäuse hörbar zu machen. Waren anfangs nur vereinzelte Geräusche wahrnehmbar, nahm die Geräuschkulisse mit zunehmender Dunkelheit immer mehr zu.
Die einzelnen Töne verdichteten sich bald zu einem Rauschen. Diese Ultraschalllaute dienen den Fledermäusen sowohl zur Orientierung als auch zum Aufspüren ihrer Beute. Fledermäuse können in einer einzigen Nacht bis zu 4000 Insekten fressen.
Umso dramatischer ist auch für sie das Insektensterben. Durch die Flächenintensivierung und Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft, wird den Fledermäusen mehr und mehr die Lebensgrundlage entzogen. Aber auch Quartierverluste und Störung des Winterschlafes stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Fledermäuse dar.
Höchste Zeit also auf diesen Notstand aufmerksam zu machen und diese kleinen Flugkünstler zu schützen. An einem Infostand lagen für die Besucher Hefte, Broschüren und Flyer bereit, in denen sie sich über die Arbeit des NABU zum Schutz der Fledermäuse informieren konnten.
Sie erfuhren aber auch, was sie selbst dazu beitragen können: Zum Beispiel mit der Aktion „Fledermausfreundliches Haus“. Viele Besucher nutzen aber auch die Möglichkeit, die Arbeit des NABU durch eine Geldspende zu unterstützen. Dafür möchten wir uns bei allen Spendern nochmal recht herzlich bedanken.
Damit ging diese interessante Fledermausnacht zu Ende. Wer jetzt Interesse bekommen hat und diese Veranstaltung in diesem Jahr verpasst hat, hat nächstes Jahr wieder die Gelegenheit, an einer weiteren Fledermausnacht teilzunehmen. Termine werden noch bekanntgegeben.