21. Europäische Fledermausnacht auf Burg Redinghoven

von Gisela Wartenberg, 28.08.2017

Zum sechsten Mal hatte der NABU Rhein-Erft e.V. am 25. August zur Europäischen Fledermausnacht auf Burg Redinghoven in Erftstadt-Friesheim eingeladen. Über 60 Besucher fanden sich trotz Gewitterwarnung ein, davon rund ein Drittel Kinder. 

Viel Spannendes über die Fledermaus

Im Burghof waren Bänke aufgestellt, denn die Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit nutzte Gisela Wartenberg, Vorsitzende des NABU Rhein-Erft, um einiges über das faszinierende Leben der Nachtjäger zu erzählen: Wer weiß schon, dass die Fledermäuse näher mit Menschen und Affen verwandt sind als mit Mäusen, und schon gar nicht mit Vögeln, dass sie bis zu 4.000 Mücken pro Nacht erbeuten können oder dass die Weibchen sehr sozial in sogenannten „Wochenstuben“ in Gruppen von 10 bis 15 Tieren ihre Jungen aufziehen?

Ganz besonders ging Gisela Wartenberg auf die Bedrohung dieser Tierart durch den Rückgang der Insekten und den Verlust an Lebensräumen ein. Außerdem erläuterte sie, wie man ihnen helfen kann: Durch die NABU-Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ oder Patenschaften.

Kinder übten sich im „Mücken“ fangen

Gisela Wartenberg bezog die Kinder immer wieder in ihren Vortrag ein, und schließlich durften alle Kinder wie Fledermäuse versuchen „Mücken“ zu erbeuten. Das waren allerdings Gummibärchen, die im ersten Durchgang nur mit dem Mund gefangen werden durften, danach mit Händen, ausgebreiteten T-Shirts u.a.. Denn die Fledermaus benutzt tatsächlich die Flughäute an Händen und Schwanz, um die Beute „reinzuschaufeln“.

Inzwischen war es dunkler geworden. Als die ersten Fledermäuse vor der Silhouette der Burg erschienen, gab es für die Kinder kein Halten mehr. Nach einer kurzen Einführung in die Funktion des Bat-Detektors, der die für das menschliche Ohr normal nicht zu hörenden Ultraschallrufe hörbar macht, verteilten sich Erwachsene und Kinder rund um die Burg, um die Zwergfledermäuse in den Baumwipfeln und die Wasserfledermäuse über dem Burggraben aufzuspüren. Zum Knattern der Bat-Detektoren versuchten die Gäste, die Flattertiere am Himmel bzw. im Schein von Taschenlampen über dem Wasser zu erspähen.Nach rund zwei Stunden kehrte wieder Ruhe an der Burg ein.

Auch im nächsten Jahr wird wieder am letzten Augustwochenende die Fledermausnacht auf Redinghoven stattfinden. Für unseren Gastgeber, Familie Wolfgarten, der an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt sei, ist das selbstverständlich. Die NABU-Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ besitzen sie schon seit geraumer Zeit.